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Konzepte
Qualitätssicherung

Die Erstellung von Konzepten und die Qualitätssicherung haben nach meiner Erfahrung einige bedeutsame Berührungspunkte. Einer davon ist, dass beide bei der Arbeit in der öffentlichen Verwaltung stark unterschätzt werden. Dies muss deutlich verbessert werden, wenn die Modernisierung wirklich erfolgreich sein soll.

Es genügt nicht, mit ausgefeiltem Controlling festzustellen, dass ein Produkt in der Herstellung zu teuer ist. Entscheidend ist es, die Effizienz der Produktion zu verbessern. D.h. nicht die Minimierung der Kosten, sondern die Maximierung des Preis-Leistungsverhältnisse muss das Ziel sein. Und aus dieser Forderung ergeben sich die erwähnten Berührungspunkte beider Themen.

Beide Themen bedingen bei ihrer Realsierung naturgemäß eine "Maßanfertigung". Die nachstehenden Ausführungen können also nur grobe Anhaltspunkte sein. Bei der Absicht, Projekte oder QS-Konzepte anzugehen, empfiehlt sich daher, frühzeitig fachlichen Rat einzuholen, damit die Konkretisierung inhaltlich erfolgreich und trotzdem finanzierbar und wirtschaftlich erfolgreich wird.

Konzepte
Grundlage für konkrete Einzelmaßnahmen sind immer Konzepte. Nur so lassen sich teure Doppelarbeit und Unverträglichkeiten verschiedener, aber verbundener Bereiche vermeiden.

Ebenso müssen anspruchsvolle Visionen zuerst in Rahmenkonzepte umgesetzt werden. Erst daraus lassen sich konkrete, überschaubare und finanzierbare Teil-Projekte entwickeln. Ein einziges "Mammut-Projekt" zur Realsierung einer z.B. umfassenden Erneuerung ist regelmäßig zum Scheitern verurteilt.

D.h. dass vor der konkreten Projektdefiniton ein vorhandenes Rahmenkonzept stehen muss. Im "schulmäßigen" Fall wird das Einzelprojekt daraus dann abgeleitet. Doch in der Praxis besteht häufiger der Bedarf, eine wenigstens grobe Rahmenüberlegung anzustellen, weil ein bestimmtes Projekt "auf jeden Fall" realisiert werden muss. Eine " ... Verzögerung und Behinderung durch ein überflüssiges Rahmenkonzept hält das Projekt nur auf ... ". Das sind genau die Projekte, die auf keinen Fall ohne Analyse der Auswirkung auf die Gesamtorganisation gestartet werden dürfen, wenn man sich durch sie nicht jede Menge nachträgliche Probleme einhandeln möchte.

Qualitätssicherung (QS)
QS ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Produktion. Überall, wo Produkthaftung und Garantieansprüche eine Rolle spielen, steht sie hoch im Kurs. Überall, wo immaterielle Produkte erzeugt werden, ist QS ein ungeliebtes Thema. Das gilt für Projekte ebenso wie für das Tagesgeschäft.

QS in Projekten wird derzeit häufig ebenso vernachlässigt wie Projektcontrolling oder sogar noch mehr. Dieser Bereich muß aber unbedingt verstärkt werden. In kleinen Projekten kann die Aufgabe m. E. vom Projektleiter oder seinem Stellvertreter wahrgenommen werden, wenn diese über eine ausreichende Qualifikation und zeitliche Kapazität verfügen; auch wenn dies der "Lehrmeinung" widerspricht. Bei größeren Projekten muss aber unbedingt eine unabhängige QS-Struktur aufgebaut werden; allenfalls mit dem Projektcontrolling gemeinsam.

Für QS im Tagesgeschäft gibt es viele Methoden. Wichtig ist aber immer, dass
  • eine nach dem Gesichtpunkt der Eignung für die spezifschen Bedürfnisse der Organisation rationale Methodenauswahl erfolgt,
  • unter Beteiligung der Mitareiter strategische und operationalisierte Qualitätskriterien erarbeitet werden,
  • die Organisation der QS mit genügend Ressourcen und Unabhängigkeit ausgestattet wird.
Die rein schematische Zertifizierung formaler Anforderungen an Abläufe oder Dokumentation ohne Beachtung der Produktqualität bringt nur Kosten, aber meist keine Vorteile für die "Kunden" der Verwaltung. Ich bin ziemlich sicher, dass man mit der Erfüllung der Formalkriterien auch die Produktion von Schwimmringen aus Beton erfolgreich zertifizieren könnte.

Die Realiserung der QS im Alltag ist eine echte Realiserung des Anspruches "Bürgerfreundlickeit" - nicht nur einer Bürgerfreundlichkeit, die sich in der Beteuerung im Sonntagsreden erschöpft.